VEGANE ERNÄHRUNG – TIERISCH GESUND!

VEGANE ERNÄHRUNG – TIERISCH GESUND!

Immer mehr Menschen ernähren sich vegan. Sie gehen damit einen Schritt weiter als Vegetarier und verzichten komplett auf Nahrungsmittel tierischer Herkunft. Auch Eier, Milchprodukte und Honig werden konsequent vom Speiseplan gestrichen. Knapp eine Million Menschen in Deutschland ernähren sich vegan und verzichten auf tierische Produkte.

Welche Gründe für einen veganen Lebensstil sprechen und was Du bei der Ernährung beachten solltest, erfährst Du im Vitabay Magazin.



Mehr als ein flüchtiger Trend


Wenn Du im Supermarkt einkaufst, wirst Du bemerken, dass immer mehr vegane Produkte Einzug in den Regalen erhalten. Selbst Discounter haben inzwischen Fleischersatzprodukte in ihr Sortiment aufgenommen. Längst hat Veganismus den Status einer flüchtigen Modeerscheinung hinter sich gelassen. Das Ernährungskonzept steht für Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und einen respektvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen. 2015 wurden Veganerinnen und Veganer in ganz Europa nach den Motiven für ihre Ernährungsweise befragt. Die mit großem Abstand am häufigsten genannten Antworten lauteten:


  • Tierschutz
  • Umwelt und Nachhaltigkeit
  • Gesundheit

Was eine vegane Ernährung zu diesen drei Aspekten beiträgt, schauen wir uns im Folgenden genauer an!


Vegane Ernährung leistet einen aktiven Beitrag zum Tierschutz


Definitiv ja. Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass ein Tier sterben muss, damit wir sein Fleisch verzehren können. Aber auch das Leben als Nutztier ist mit zum Teil grauenhaften Bedingungen verbunden. Speziell gezüchtete »Turbokühe« leben nur wenige Jahre im engen Stall, erbringen aber eine beeindruckende Milchleistung.


Die Geschichte des Parfums geht weit zurück

Das Leben als Nutztier findet auf sehr engen Raum statt ©Shutterstock.com

»Alles, was der Mensch den Tieren antut,


kommt auf den Menschen wieder zurück.«


Die mahnenden Worte des griechischen Mathematikers und Philosophen Pythagoras sind über 2.500 Jahre alt, haben jedoch nichts an Aktualität und Kraft verloren. Je mehr Menschen über die Bedingungen der Massentierhaltung erfahren, desto mehr hinterfragen sie ihr Konsumverhalten und kaufen verstärkt bewusst ein. So ist der Fleischkonsum in Deutschland tendenziell sinkend, liegt aber immer noch bei durchschnittlich 160 Gramm pro Tag.


Veganismus trägt zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei


Eine vegane Ernährung trägt ganz klar zum Umweltschutz bei. Die Massentierhaltung beeinflusst signifikant den CO2-Ausstoß, denn wiederkäuende Tiere wie Rinder und Schafe setzen beim Verdauen das Treibhausgas Methan frei. Die Tierhaltung ist für 18 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich, mehr als die Abgase aller Transportmittel zusammengenommen. Auch wenn Wälder im großen Stil abgeholzt oder gerodet, Grünland zerstört oder Feuchtgebiete trockengelegt werden, um Weiden zu schaffen und Futterpflanzen anzubauen, wird CO2 freigesetzt.


Natürlich gibt es auch böse Stimmen, welche behaupten, dass vegane Lebensmittel wie Avocado und Soja bei der Herstellung Unmengen von Wasser verbrauchen. Doch dies ist auch bei der Herstellung von Milch, Fleisch, etc. der Fall. Auch der Superfood-Status mancher Lebensmittel erhöht die Nachfrage, weshalb Monokulturen entstehen. Das ist Fakt. Doch Soja beispielsweise wird nicht nur als Ersatzprodukt für Veganerinnen und Veganer verwendet, ein Großteil der Soja Erzeugnissen geht als Futtermittel an die Massentierhaltung.


Ist ein Veganer Lebensstil gesund?



Deshalb wird in der Zusammenfassung dieser Position eine vegane Ernährung für Schwangere, Stillende oder Kleinkindern nicht empfohlen. Beim genaueren Lesen der Position äußert die DGE sich doch deutlich positiver. Es kann angenommen werden, dass eine pflanzenbetonte Ernährungsform gegenüber der üblichen Ernährung in Deutschland mit einer Risikosenkung für ernährungsbedingte Krankheiten verbunden ist. Obwohl die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine vegane Ernährung für bestimmte Lebensphasen nicht empfiehlt, sind eine ganze Reihe internationaler Ernährungsgesellschaften aufgrund der verfügbaren Ernährungswissenschaftlichen Daten der Ansicht, das eine vegane Ernährung – voraussetzend sie ist bedarfsdeckend zusammengestellt – für jeden Lebensabschnitt geeignet ist. Wer also auf eine ausgewogene, durchdachte Ernährung achtet, kann durchaus die meisten Nährstoffe über pflanzliche Lebensmittel zu sich nehmen und kritische Nährstoffe – wie z. B. Vitamin B12 und gegebenenfalls andere – über Supplemente zuführen.


Wie kann es sein, dass in Deutschland eine vegane Ernährung in bestimmten Lebensphasen nicht empfohlen wird?


Im Gegensatz zu Deutschland ist eine Anreicherung von Lebensmitteln, wie zum Beispiel Pflanzenmilch und Yoghurt, mit Vitamin B12 üblich, man muss in diesen Ländern also nicht darauf achten genügend Vitamin B12 zu sich zu nehmen. Deshalb gibt es unterschiedliche Empfehlungen in den Ländern.


Außerdem ist der Selengehalt in pflanzlichen Lebensmitteln sehr unterschiedlich und abhängig vom Selengehalt der Böden. In Deutschland sind die Böden weniger reich an Selen als z.B. in den USA.


Die Geschichte des Parfums geht weit zurück

Die Böden in Deutschland sind weniger reich an Selen ©Shutterstock.com

Der Problematik einer Unterversorgung sind sich Veganer/-innen sehr bewusst. Sie sind überdurchschnittlich gut über das Thema Ernährung informiert und lassen regelmäßig ihre Blutwerte testen. So kann frühzeitig mit entsprechenden Nahrungsergänzungsmittel oder angereicherten Lebensmitteln ergänzt werden.


Die nachfolgenden Tipps können Dir helfen, schrittweise auf vegetarisch oder vegan zu schalten:


  • Mach Gemüse zu Deinem neuen Hauptgericht
  • Mach Fleisch und Fisch zur Beilage, die immer kleiner wird
  • Achte auf Vitamin B12
  • Lass Dein Blut regelmäßig checken

Wenn Du darüber hinaus den Effekt für Umwelt und Nachhaltigkeit verstärken möchtest, solltest Du regionale Erzeugnisse bevorzugen!


Weiterführende Links:


  • Position zu veganer Ernährung der DGE
  • Du willst mehr Facts zur Tierhaltung? Schau mal bei Cowspiracy vorbei (Englisch)
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