Wer kennt es nicht: Der Heißhunger auf Süßes, Fettiges oder Salziges. Aber wie entstehen solche Hungerattacken überhaupt? Ist es eine natürliche Reaktion des Körpers oder entsteht das Gefühl nur im Kopf? Im Vitabay Magazin erfährst Du mehr über Heißhunger und seine Ursachen.
Woher kommt Heißhunger?
Unser Körper benötigt verschiedene Nährstoffe, um zu funktionieren. Wenn er diese nicht erhält, entsteht (nach einem relativ komplexen Prozess) ein Hungergefühl. Ist dieser Mangel besonders extrem, so kommt das Gefühl des Heißhungers auf – je nach benötigtem Nährstoff dann beispielsweise auf Süßes, Fettiges oder Salziges.
Übrigens: Je nach zugeführter Nahrung und den darin enthaltenen Nährstoffen (siehe dafür auch den Abschnitt Blutzucker) können auch vorherige Mahlzeiten dazu führen, dass der Körper auch nach einer Mahlzeit schlichtweg nicht genügend Energie erhalten hat. Ist das über längere Zeit bzw. auch nach mehreren Mahlzeiten der Fall, entsteht in Deinem Körper ebenfalls Heißhunger.
Mentale Ursachen
Studien haben übrigens festgestellt, dass etwa Fett wichtig für die Psyche ist. Diese Erkenntnis fördert gleichzeitig aber auch eine zentrale Schwierigkeit beim Thema Heißhunger zutage: er entsteht nämlich nicht nur aufgrund längeren Pausen zwischen Mahlzeiten, bei schwerer Anstrengung oder während der Schwangerschaft – also aufgrund von physischen Verhältnissen.
Stattdessen können auch psychologische Faktoren eine große Rolle spielen. Möchtest Du Dich beispielsweise mit einem Stück Schokolade selbst belohnen, die allerdings gerade nicht greifbar ist, so führt das ebenfalls zu Heißhunger. Auch allgemeine Stresssituationen, Diäten oder das Brechen von festen, ritualisierten Verhalten sind mögliche Auslöser.
Dazu kommen Erkrankungen wie Fehlfunktionen der Schilddrüse, der Leber, Diabetes mellitus oder Störungen im Stoffwechsel, durch die beispielsweise die Botenstoffe des Sättigungsgefühls nicht richtig funktionieren. Im Falle der Zuckerkrankheit kann es außerdem in der Anfangsphase der Erkrankung passieren, dass so viele Nährstoffe ausgeschieden werden, dass ebenfalls wieder ein recht dauerhaftes Hungergefühl entsteht.

Blutzucker als Hungerindikator
Die Glukose (Traubenzucker) spielt eine wichtige Rolle im Körper. So ist sie unter anderem verantwortlich für die „Anzeige“, wann wir Hunger haben sollen oder nicht; das geschieht über die Blutzuckerkonzentration. Ist die Konzentration zu gering (für den sogenannten „Nüchternblutzucker“ bei etwa 70-100 mg/dl, also Milligram pro Deziliter), entsteht Hunger.
Je nach Art der Ernährung bzw. des zugeführten Essens steigt die Blutzuckerkonzentration schnell an, sinkt allerdings auch wieder genauso rasch. Dann entsteht wieder bzw. schneller Hunger. Ein Grund mehr, dass Du Dich ausgewogen ernährst!
Wie entsteht das Sättigungsgefühl?
Das Gefühl, satt zu sein, entsteht nicht direkt während des Essens. Stattdessen dauert es ungefähr eine Viertelstunde, bis das Gehirn die entsprechenden Signale erhält. Der Prozess, der vor allem im Hypothalamus abläuft, ist allerdings noch nicht vollständig erforscht.
Fehlt der Impuls der Sättigung, beispielsweise aufgrund von Krankheiten, oder isst Du schlichtweg zu schnell, dann führt das dazu, dass Du mehr Nahrung zu Dir nimmst als eigentlich notwendig. Problematisch ist zudem, dass bestimmte Lebensmittel tatsächlich abhängig machen können – in einem solchem Umfang, dass dieses Gefühl vergleichbar mit harten Drogen ist.
Diese Tatsache kombiniert mit dem Umstand des „Genussessens“ kann dann ebenfalls dazu führen, viel mehr zu essen als eigentlich nötig.
Heißhunger abends, nachts oder morgens? Körperrhythmus beachten
Viele klagen über Heißhunger am Abend, morgens nach dem Aufstehen oder sogar nachts. Obgleich es de facto unmöglich ist genau zu sagen, wieso der Heißhunger gerade dann entsteht, gibt es doch zumindest einige Erklärungsansätze, die oft zutreffen.
So hat beispielsweise vieles mit antrainierten Ritualen und gewöhnten Abläufen zu tun. Warst Du jahrelang Frühaufsteher, so hat sich Dein Körper daran gewöhnt, zu früher Stunde wichtige Nährstoffe zu erhalten. Wechselt dieser Rhythmus, meldet sich der Körper ebenfalls.
Auch Diäten und in diesem Zuge geänderte Gewohnheiten spielen eine Rolle. Erhält Dein Körper morgens und mittags nur ungenügend viele Nährstoffe, so wird sich Dein Körper früher oder später (in diesem Fall: wahrscheinlich abends oder ansonsten morgens früh) unweigerlich melden.
Wie weiter oben bereits kurz angedeutet, ist auch die Art der Speisen ausschlaggebend. Wenn durch sie Dein Blutzuckerspiegel nur kurzfristig ansteigt und wieder schnell fällt (normalerweise fällt er etwas tiefer als vorher), kannst Du sogar relativ kurze Zeit nach dem Essen wieder nagenden Hunger verspüren.
Tipp von Vitabay: Weitere Beiträge rund um eine gesunde und nachhaltige Ernährung erfährst Du in unserem Ernährungs-Ratgeber.

- Regelmäßig und vor allem ausgewogen essen.
- Während der Mahlzeiten Zeit lassen, sodass das Sättigungsgefühl einsetzt.
- Nicht nur über Essen belohnen – dies kann „abhängig“ machen.
- Nicht aufgrund von Langeweile essen.
- So gut es geht Stress vermeiden.
- Ausreichend viel trinken.
- Auf einen gesunden Tages- und Nachtrhythmus achten.