Der Rücken schmerzt, die Augen sind müde, der Kopf ist voll – wer kennt das nicht? Bürokrankheiten sind (leider) viel zu sehr verbreitet. Die gute Nachricht ist, dass Du viele Auslöser selbst beeinflussen oder verhindern kannst. Eine Übersicht über die häufigsten Bürokrankheiten und was Du gegen sie tun kannst, erfährst Du im Vitabay-Magazin!
Welche Bürokrankheiten gibt es?
Hier haben wir Dir nur eine kleine Auswahl der bekanntesten Krankheiten, die bei Büroarbeiten entstehen können, aufgelistet. Wichtig dabei: Denke auch immer an eine ausgewogene Ernährung. Da das leider in einem Büroumfeld nicht immer einfach ist, findest Du bei uns auch 6 Tipps für die gesunde Ernährung im Büro.
Rückenbeschwerden
Nach einem langen Tag im Büro (oder noch währenddessen) macht sich oft als erstes der Rücken bemerkbar. Rückenschmerzen sind übrigens auch die am häufigsten gestellte Diagnose von Hausärzten – und auch die häufigste Diagnose für Verordnungen von Krankengymnastik in Deutschland.
Das ist allerdings auch kein Wunder, wenn man sich vor Augen führt, dass rund zwei Drittel aller Beschäftigten eine falsche Haltung annehmen.
Was Du dagegen tun kannst: Der wichtigste Schritt ist eine korrekte Haltung während des Sitzens:
- Gerade vor dem Bildschirm sitzen, die Oberkante des Bildschirms ungefähr auf Augenhöhe
- Die Schultern sind nach hinten gerollt, der Nacken gestreckt
- Oberschenkel waagrecht
Es ist zwar nicht immer ganz einfach, diese Position einzuhalten, aber Dein Rücken dankt es Dir auf lange Sicht. Achte außerdem darauf, wenn möglich während der Arbeit nicht immer zu sitzen.

Bluthochdruck
Die gleichen Gründe führen auch dazu, dass Bluthochdruck als eine weitere Bürokrankheit angesehen werden kann. Bei normaler Büroarbeit sitzen wir mindestens acht Stunden pro Tag. Addiere noch den Weg zur Arbeit und zurück hinzu sowie das gemütliche Sitzen auf der Couch: So ergeben sich leicht zehn Stunden oder mehr – pro Tag! – die Du sitzend verbringst.
Dementsprechend bewegen wir uns weniger, und unser Körper arbeitet weniger und langsamer. Das Blut staut sich in den Beinen, was schädlich für die Gefäße ist. Neben Krampfadern kann auf lange Sicht so auch Bluthochdruck entstehen. Sogar das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen steigt.
Was Du dagegen tun kannst: Auch hier gilt: Sei aktiv! Betätige Dich in Deiner Pause sportlich und gehe wenn möglich auch in anderen Situationen umher. Ideal ist ebenfalls ein gelegentliches Arbeiten im Stehen, beispielsweise während des Telefonierens oder ähnlichen Tätigkeiten.
Augenprobleme
Auf wie viele Bildschirme schaust Du regelmäßig? Mit Computer am Arbeitsplatz, Smartphone, Fernseher und Tablet ergibt sich in Summe eine äußerst ungesunde Kombination, die unsere Augen nachhaltig negativ beeinflussen.
So blinzeln wir zum einen seltener, wenn wir auf Bildschirme schauen. Das führt dazu, dass unsere Augen trockener und schneller müde werden. Zum anderen blicken wir für lange Zeit auf einen optisch sehr ähnlichen Bereich mit vergleichsweise wenig Kontrast. Das strengt die Augen zusätzlich an.
Was Du dagegen tun kannst: Einfach mal den Blick schweifen lassen! Regelmäßiges Schauen aus dem Fenster oder auch das längere Schließen der Augen, wenn Du sie gerade nicht benötigst, helfen den Augen, sich ein wenig zu regenerieren.
Achte außerdem auf eine ordentliche Beleuchtung Deines Arbeitsplatzes. Ist es zu dunkel, strengt das die Augen ebenfalls zusätzlich unnötig an.

Kopfschmerzen
Schlechte Luft, Stress, nicht genügend Bewegung: Die Gründe für Kopfschmerzen können vielfältig sein. Dabei sind sie auch eine echte Volkskrankheit: Laut einer Forsa-Studie für die DAK klagen 30% der 1000 Befragen mindestens einmal im Monat über Kopfschmerzen, 68% immerhin noch seltener als einmal im Monat.
Mehr als die Hälfte (51%) gaben an, dadurch mittelmäßig bis sehr stark in ihrer Leistungsfähigkeit und im Leben beeinträchtigt zu sein.
Was Du dagegen tun kannst: Kopfschmerzen sind sehr vielseitig und die eine Lösung gegen sie gibt es leider nicht. Da sie oft durch eine falsche Haltung ergeben, empfehlen wir Dir auf jeden Fall, korrekt zu sitzen. Frische Luft – vergiss nicht, zu lüften – sowie das Dehnen und Strecken der Nackenmuskulatur helfen ebenfalls.
Psychische Probleme
Leider viel zu sehr verbreitet sind psychische bzw. mentale Probleme. Stress und Überarbeitung führen zu einer emotionalen Unausgeglichenheit und Gereiztheit.
Im schlimmsten Falle kann das sogar zu einem Burnout führen. Das Krankheitsbild nimmt leider seit Jahren zu: Arbeitsunfähigkeitsfälle und -Tage aufgrund psychischer Erkrankungen nehmen ständig zu.
Was Du dagegen tun kannst: Lass Dich nicht von Deiner Arbeit kontrollieren! Wenn Du Feierabend hast, hast Du Feierabend. Mobbing, destruktive Kritik & Co. sollten an Deinem Arbeitsplatz nichts zu suchen haben. Diese Aspekte können auch Anzeichen struktureller Probleme in den generellen Gepflogenheiten Deines Arbeitgebers sein.

Was muss der Arbeitgeber eigentlich machen?
Das Verhindern von Bürokrankheiten liegt übrigens nicht (ausschließlich) bei Dir. So ist Dein Arbeitgeber dazu verpflichtet, dass Dein Arbeitsplatz Gesundheit und Leben nicht gefährdet.
Die Kosten für etwaige Hilfsmittel – zum Beispiel eine Bildschirmarbeitsplatzbrille – können unter Umständen auch vom Arbeitgeber übernommen werden.
Fazit
Das Thema Bürokrankheiten rückt immer mehr in den Fokus und wird weiter erforscht. So führt beispielsweise das Bundesamt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin momentan eine Pilotstudie durch, wie man körperliche Aktivitäten besonders bei sitzenden Tätigkeiten verbessern kann. Das hilft Dir dabei, gesund durch den Tag zu kommen.
US-amerikanische Studien haben zudem ergeben, dass viele Bürokrankheiten durch verschiedene Pflanzen wie etwa die Goldfruchtpalme, Pfefferminze, Efeu oder Zitronenmelisse im Büro eingedämmt werden können.
Dennoch: Du solltest gezielt vorbeugen. Bewege Dich, wann immer möglich (siehe dazu auch unseren Beitrag Die bewegte Pause am Arbeitsplatz).