Hand aufs Herz: Wann hast Du das letzte Mal bewusst eingeatmet und Dich auf umgebende Düfte konzentriert? Es ist bestimmt schon viel zu lange her, oder? Ein Kosmetikprodukt ohne angenehmen Duft? Ein Leben ohne Dein Lieblingsparfum? Kaum vorstellbar! Schnuppern wir uns doch heute mal an diesem „Feiertag“ etwas in die Duft Thematik ein.
Der Weltdufttag: Die Bedeutung der Gerüche
Matti Niebelschütz, unter anderem Geschäftsführer eines Parfumunternehmens, hat den Weltdufttag 2013 ins Leben gerufen. Seitdem wird der Tag jedes Jahr am 27.06. gefeiert. Der Hintergrund? Der Weltdufttag soll uns an die aufregende Welt der Düfte erinnern und darauf aufmerksam machen. Denn neben den anderen vier Sinnen registrieren wir Düfte und Gerüche nicht so intensiv bzw. bewusst.
Dabei ist der „Duft“ als (laut Definition) angenehm empfundener Geruch bereits seit langem Teil der Kosmetik. Schauen wir kurz auf die Geschichte von Düften.
Parfum – Duftnoten mit langer Geschichte
Parfüms (bzw. Parfums, vom lateinischen „per fumum“ – durch Rauch) sind vorrangig Gemische aus Alkohol, Wasser und Geruchsstoffen. Durch unterschiedliche Kombinationen entstehen Gerüche, die nicht nur uns, sondern auch unserer Umwelt angenehm erscheinen.
Dabei geht die Geschichte von Parfums zurück bis ins alte Ägypten und Indien. Damals stellten vor allem Priester verschiedene Duftmischungen her. Angesichts der Tatsache, dass viele Inhaltsstoffe über weite Entfernungen transportiert wurden, waren die Düfte vor allem reicheren Schichten vorbehalten.
Bedingt durch die Kreuzzüge kam das Konzept dann auch nach Europa, wo es zunächst vor allem dazu diente, schlechte Körpergerüche zu überdecken. Im Laufe der Jahre gab es erste Parfumerien – die älteste Deutschlands befindet sich übrigens im Farina Haus in Köln. Auch wir von Vitabay haben einige betörende Düfte kreiert.

Woher kommen die Duftstoffe?
Hier kommen vor allem Stoffe von Pflanzen in Frage, allen voran ätherische Öle, die sich in den Rinden, Wurzeln, Blüten oder Blättern befinden. Der Vorteil dieser Stoffe ist die Verflüchtigung nach einiger Zeit. So hinterlassen sie auf Textilien keine Rückstände. Die Gewinnung von natürlichen Duftstoffen läuft unterschiedlich ab und reicht vom Auspressen über die Enfleurage bis hin zu Destillationsverfahren.
Früher kamen auch häufig tierische Duftstoffe zum Einsatz, zum Beispiel das berühmte Moschus. Aufgrund der hohen Kosten und dem Tierschutz werden diese Stoffe allerdings mittlerweile künstlich hergestellt.
Somit kommen wir zum wichtigsten Bereich für Duftstoffe in Kosmetika – und auch Parfums – nämlich der synthetischen Herstellung. Tatsächlich entstehen die meisten neuen Düfte zuerst einmal in Laboren.
Synthetische Duftstoffe
Der Prozess des Nachempfindens von natürlichen Düften ist aufgrund der angesprochenen hohen Kosten bereits rund zweihundert Jahre alt. Oftmals wird hier mit Stoffen wie Ester (das als Carbonsäureester auch für den Geschmack und Geruch von Früchten verantwortlich ist) oder Aminen gearbeitet.

Damit jedoch nicht genug: Es gibt auch Duftstoffe, die in der Natur überhaupt nicht vorkommen und nur im „Labor“ hergestellt werden können. Diese haben den Vorteil, dass sie tendenziell länger haltbar sind als natürliche. Da wir mit unserem Geruchssinn nicht erkennen, welche Duftstoffe künstlich hergestellt sind und welche nicht, gibt es für uns auch keinen riechbaren Unterschied.
Seifen: Duftende Saubermacher
Auch wenn Parfums natürlich am meisten von Düften abhängig sind, spielt ein angenehmes Aroma für Handseifen ebenfalls eine große Rolle.
Die Geschichte der Seife ist eine lange: Bereits vor mehr als 6000 Jahren stellten Sumerer die ersten Seifen aus Pflanzenasche und Ölen her. Man kann also davon ausgehen, dass auch diese frühen Vertreter bereits einen angenehmen Duft verbreiteten.
Shampoos, Duschgele und -parfums
Selbst für die alltägliche Haar- und Hautpflege spielt der Duft eine wichtige Rolle. Denn wer von uns testet nicht gerne erst einmal, wie ein Duschgel riecht, bevor es gekauft wird? Dabei greift die Industrie auf etwa 3.000 Duftstoffe zurück, die pflanzlichen, tierischen oder (mittlerweile nahezu immer) synthetischen Ursprungs sind.
Für alle, die auch zwischen dem Waschen duftende Haare möchten, gibt es außerdem ein spezielles Produkt: Haarparfums. Sie sind nicht so intensiv wie normale Parfums, aber oft von ihrer Note her auf bekannte Klassiker ausgerichtet. Ideal für einen „Duftkick“ zwischendurch.
Fazit
Die Auswahl an Düften ist riesig und vielfältig – allerdings geht die Vielfalt in unserem hektFdischen Alltag oftmals etwas unter. Für viele Produkte sind die unterschiedlichen Zusammensetzungen ein wichtiger Verkaufsgrund, weshalb Hersteller darauf besonderen Wert legen und immer wieder neue Kombinationen kreieren.
Den Weltdufttag 2021 nehmen wir daher als Anlass und legen Dir nahe: Öffne nicht nur Deine Augen und Ohren, sondern auch Deine Nase. Nehme die Düfte der Natur und der Umwelt bewusst wahr!